SC Reichersbeuern Sparte Eishockey

Vorgeschichte zum Eishockey und Gründung des 
SPORT-CLUB REICHERSBEUERN mit der Abteilung Eishockey

 

Bekanntlich gab es bereits einige Jahre nach 1900 in der Kreisstadt Bad Tölz, sowie auch in den umliegenden Orten, junge Leute die sich für den Eissport interessierten.

 

In den 20er und 30er Jahren trafen sich die Tölzer Jugendlichen am Klammer- und Maxlweiher, die Reichersbeurer am Dorf- und Schloß- sowie am Maxlmoos-Weiher (heute Kleingartenanlage) zum Eislaufen und Eishockeyspielen. Zu dieser Zeit gab es kaum Jugendliche die komplette Eishockeyschuhe hatten. Damals hatte man Schlittschuhe zum Anschrauben auf die Winterschuhe, sogenannte Stöckelreißer, auch "Roßboinhupfer" genannt. Die Schlittschuhe bezeichnete man so, wie man auch auf vereisten Straßen fuhr. Damals waren die Straßen noch nicht asphaltiert und im Winter wurde der Schneepflug von Rössern (Pferden) gezogen, von denen so mancher Bollen auf der Straße landete. Nur hin und wieder hatte ein Spieler einen richtigen Eishockeyschläger. Die Buben schnitzten die Schläger aus gewachsenen Haselnußästen; manche kamen auch mit einem Spazierstock, der dann als Eishockeyschläger Verwendung fand. 1935 baute der Tölzer Eis-Club an der Peter-Freisel-Straße ein Natureisstadion. Nach dem Krieg wurde es als Kunsteisstadion umgebaut und nach Jahren folgte das Wellblechdach. Das Stadion wurde abgebrochen; an dieser Stelle wurde 2005/06 für das Gymnasium eine große Turnhalle errichtet. Nun steht in Bad Tölz die Eisarena mit zwei Hallen. In Reichersbeuern fanden sich 1956 die Eishockeyspieler und Eisstockschützen zusammen und errichteten auf Gemeindegrund nördlich des alten Munzenanwesens mit neuem Wohnteil und Kindergarten (früher Jugendheim) ein Natureisstadion. 

Es gab viele Helfer, Geld- und Holzspender die zum Gelingen beitrugen. Mehrere Jahre vor dem Stadionbau trugen die Reichersbeurer Spieler auf den örtlichen Weihern, in Bad Tölz, Fischbach und Bad Heilbrunn mit anderen Hobby-Mannschaften Eishockeyspiele aus. Eishockeyschläger kaufte man in Tölz, sowie in Rosenheim, auch ein örtlicher Schreiner befaßte sich kurzfristig mit der Anfertigung. Erst mit der Anmeldung beim Bayerischen Eissport-Verband ging es an die Schutzausrüstung. Für die beiden Torwarte wurde Schoner und Fanghand besorgt, die Stockhand fertigte der örtliche Sattler. Die Spieler kauften sich einfache Eishockeyhandschuhe; einige leisteten sich einen Schulterschutz. Die Knieschützen wurden mit Filz und Haselnußsteckerl verstärkt. Die Hosen waren nur mit Filz ausgepolstert; diese Arbeit übernahm der örtliche Schneider. Dress und Stutzen (rot/schwarz) fertigte hauptsächlich eine Frau in ihrer Freizeit mit einer Handstrickmaschine. Die erste Mannschaft bestand aus zwei Torleuten und zwölf Feldspielern. Entsprechend der Einteilung durch den BEV hatte der SC Reichersbeuern am 13,12,1956 im eigenen Stadion sein erstes Meisterschaftsspiel in der Bezirksklasse (Natureis). Die Saison verlief ausgezeichnet und wir wurden Gruppensieger. Im Durchschnitt hatten wir 350 Zuschauer. In der Saison 1957/58 bestritt eine Jugend- und eine Schülermannschaft Freundschaftsspiele. 1957/58 besuchten über 3000 Zuschauer die Senioren- und Nachwuchsspiele. Dank guter Trainer und guter Kameradschaft konnte die Erste Mannschaft im Laufe der Jahrzehnte viele Erfolge feiern; bei Niederlagen gab es Kameradschaftabende. Die größten Erfolge der Ersten Mannschaft waren 1976 und 1977 "Deutscher Regionalliga-Meister". Einen Aufstieg in die Oberliga konnte sich der Verein aus finanziellen, sowie auch aus sportlichen Gründen nicht leisten, da ja kein eigenes Kunsteisstadion vorhanden war. Natürlich gab es vor und nachher in den verschiedenen Ligen schöne Erfolge, wie erste, zweite und dritte Plätze. Aktuell spielen wir in der Landesliga.